Unterschied zwischen anorganischen und organischen Mineralstoffen

Unterschied zwischen anorganischen und organischen Mineralstoffen

Unterschied zwischen anorganischen und organischen Mineralstoffen im Pferdefutter:

Mineralstoffe sind essenziell für die Gesundheit von Pferden, da sie zahlreiche Funktionen im Körper unterstützen, wie den Knochenaufbau, den Energiestoffwechsel und das Immunsystem. In der Pferdeernährung unterscheidet man zwischen anorganischen und organischen Mineralstoffen.

1. Anorganische Mineralstoffe:

Diese Mineralstoffe liegen in Form von Salzen vor, wie z.B. Zinkoxid oder Kupfersulfat und kommen so gut wie immer in den Standard-Müslis oder in dem gängigen Mineralfutter auf dem Markt vor. Sie stammen aus chemischen Verbindungen und sind daher nicht an Kohlenstoff gebunden.

Vorteile:

  • Kostengünstig: Anorganische Mineralstoffe sind in der Regel preiswerter herzustellen, was sie zu einer wirtschaftlichen Option in Futtermitteln macht.
  • Verfügbarkeit: Sie sind weit verbreitet und einfach in großen Mengen zu liefern.
  • Stabilität: Diese Mineralien sind chemisch stabil und können über längere Zeit gelagert werden, ohne ihre Eigenschaften zu verlieren.

Nachteile:

Ja, anorganische Spurenelemente können in bestimmten Fällen die Leber belasten, aber das hängt stark von der Art, der Menge und der Langzeitaufnahme der jeweiligen Mineralstoffe ab. Wie anorganische Spurenelemente die Leber belasten können:

  • Geringere Bioverfügbarkeit: Anorganische Spurenelemente, wie Zinkoxid oder Eisensulfat, haben oft eine geringere Bioverfügbarkeit, was bedeutet, dass der Körper sie weniger effizient aufnimmt. Ein größerer Anteil bleibt ungenutzt und wird entweder ausgeschieden oder belastet den Stoffwechsel. Wenn zu viel von einem Spurenelement aufgenommen wird, muss die Leber es verarbeiten, was zu einer Überlastung führen kann.
  • Akkumulation von Schwermetallen: Einige anorganische Formen von Spurenelementen können in hohen Dosen zu toxischen Ablagerungen im Körper führen. Beispielsweise kann ein Überschuss an Kupfer, das oft in anorganischer Form (z.B. Kupfersulfat) zugeführt wird, die Leber stark belasten, da sie für die Ausscheidung von überschüssigem Kupfer verantwortlich ist. In extremen Fällen kann dies zu Leberschäden führen.
  • Entgiftungsprozess der Leber: Die Leber spielt eine zentrale Rolle im Entgiftungsprozess, indem sie überschüssige Mineralien und toxische Stoffwechselprodukte verarbeitet und abbaut. Wenn anorganische Spurenelemente in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum zugeführt werden, kann die Leber überlastet werden, da sie permanent versuchen muss, diese Stoffe zu verarbeiten.

2. Organische Mineralstoffe:

Diese Mineralstoffe sind an organische Moleküle gebunden, wie z.B. Aminosäuren oder Proteine. Beispiele sind Zinkmethionin oder Kupferchelat. Der Kohlenstoffanteil in diesen Verbindungen macht sie biologisch ähnlicher zu den natürlichen Formen, wie sie in Pflanzen und tierischen Geweben vorkommen.

Vorteile:

  • Höhere Bioverfügbarkeit: Organische Mineralstoffe werden in der Regel besser vom Körper aufgenommen, da sie leichter in den Stoffwechsel integriert werden können.
  • Effektiver in geringer Dosierung: Aufgrund der höheren Aufnahmefähigkeit des Körpers werden oft geringere Mengen benötigt, um den gleichen Effekt zu erzielen, was langfristig effizienter sein kann.
  • Schonung des Verdauungssystems: Organische Verbindungen sind oft sanfter für das Verdauungssystem des Pferdes, da sie weniger aggressiv als anorganische Verbindungen sind.

Nachteile:

  • Teurer: Organische Mineralstoffe sind aufwendiger in der Herstellung und Verarbeitung, was sie in der Regel teurer macht als ihre anorganischen Gegenstücke.

 

 

In der Pferdefütterung gibt es aber eine Besonderheit bei dem Mineralstoff Phosphor. Dieses Mineral spielt eine wichtige Rolle im Knochenbau und im Energiestoffwechsel des Pferdes, aber sie können nicht in organischer Form gefüttert werden. Hier ist der Grund:

Warum organisches Phosphor in der Pferdefütterung nicht verwendet wird:

1. Organisches Phosphor: Organischer Phosphor kommt häufig in tierischen Quellen wie Knochenmehl vor, da es in den Knochen und Geweben von Tieren natürlich vorkommt. In der Pferdefütterung ist es jedoch nicht üblich oder geeignet, organisches Phosphor zu verwenden, weil:

  • Knochenmehl und ähnliche Produkte, die tierischen Ursprungs sind, nicht für Pferde zugelassen oder empfohlen werden. Pferde sind Pflanzenfresser, und die Fütterung von Produkten tierischen Ursprungs würde ihrem natürlichen Verdauungssystem widersprechen.
  • Zusätzlich können solche Futtermittel tierische Krankheitserreger enthalten, was gesundheitliche Risiken birgt.

Stattdessen wird Phosphor in Form von anorganischen Verbindungen wie Monokalziumphosphat oder Dikalziumphosphat zugeführt, die sicher, bioverfügbar und speziell für Pflanzenfresser wie Pferde geeignet sind.

Zusammenfassung:

Während viele Spurenelemente wie Zink, Kupfer und Eisen in organischer Form (z.B. als Chelate) gefüttert werden sollten, ist dies bei Phosphor nicht der Fall. Dieser Mineralstoff stammt in der Pferdefütterung aus anorganischen Quellen, da organische Quellen, wie sie in Knochen vorkommen, nicht für Pflanzenfresser wie Pferde geeignet sind.

Vorteile anorganischer Kalzium- und Phosphorquellen:

  • Sicher für Pferde: Anorganische Quellen sind pflanzenbasiert oder mineralisch, und daher für Pflanzenfresser wie Pferde gut verträglich.
  • Effizient und bioverfügbar: Anorganische Kalzium- und Phosphorverbindungen sind speziell für die Bedürfnisse von Pferden entwickelt und können vom Körper gut aufgenommen werden.

Fazit:

In der Pferdefütterung hängt die Wahl zwischen anorganischen und organischen Mineralstoffen oft von den individuellen Bedürfnissen des Pferdes und den finanziellen Möglichkeiten des Halters ab. Anorganische Mineralstoffe bieten eine kostengünstige Grundversorgung aber leider mit einigen Nachteilen fürs Pferd, während organische Mineralstoffe durch ihre bessere Bioverfügbarkeit und Effizienz generell für Pferde und besonders für Pferde mit speziellen Ernährungsbedürfnissen oder einem erhöhten Leistungsanspruch geeignet sind.

Insgesamt gilt, dass die Wahl der richtigen Mineralstoffquellen eine wichtige Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes spielt.

 

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