Wetterchaos und Regenfluten
Regen und Überschwemmungen prägten den Sommer - nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Europa. Felder standen unter Wasser, und der Pilzdruck auf die Pflanzen war enorm. Ungünstige bis schlechte Bedingungen für Druschfrüchte und auch Herbstkulturen!
Enttäuschende Ernte bei Druschfrüchten
Die Erträge bei Gerste, Weizen, Roggen und Raps waren 2024 bis 20 % niedriger als erwartet. Grund: Starker Pilzdruck durch anhaltende Feuchtigkeit besonders im Sommer.
Dies ist ein Auszug von EURE LANDWIRTE - ECHT GRÜN zur Ernteprognose 2024 aber was hat das mit Strohfütterung zu tun? Das erkläre ich euch:
Durch die hohe Pilzbelastung sind die Landwirte gezwungen noch mehr Herbizide/Pilzmittel/Pestizide zu sprühen und da Stroh das Nebenprodukt der Getreideproduktion ist ( es sind die Halme, die nach der Ernte des Korns übrig bleiben ), wird das Stroh also mit den Herbizide/Pilzmittel/Pestizide besprüht, die in dem Land/Region für diese bestimmt Getreideart verwendet werden. Aufgrund dieser hohen Pestizidbelastung empfehlen wir keine Fütterung von Stroh!
Wenn Pferde kontinuierlich Stroh mit Pestizidrückständen aufnehmen, können langfristig ernsthafte gesundheitliche Probleme auftreten. Die Aufnahme von Pestiziden über einen längeren Zeitraum belastet den Organismus, insbesondere die Leber und Nieren, die für die Entgiftung zuständig sind. Hier sind einige der spezifischen Risiken und Auswirkungen auf die Pferdegesundheit:
1. Leber- und Nierenschäden
Die Leber spielt eine zentrale Rolle im Entgiftungsprozess, indem sie schädliche Stoffe abbaut und aus dem Körper schleust. Pestizide sind jedoch oft schwer abzubauen, und wenn sie regelmäßig aufgenommen werden, kann die Leber überlastet werden. Langfristig kann dies zu Leberschäden führen, was die Verdauung, Energieproduktion und das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes beeinträchtigt. Ähnlich verhält es sich mit den Nieren, die bei einer chronischen Belastung durch toxische Stoffe ebenfalls Schaden nehmen können.
2. Beeinträchtigung des Immunsystems
Pestizide können das Immunsystem schwächen und so das Pferd anfälliger für Krankheiten machen. Pferde, die regelmäßig kleine Mengen Pestizide aufnehmen, zeigen oft eine reduzierte Abwehrkraft gegen Infektionen und Allergien. Ein geschwächtes Immunsystem kann außerdem dazu führen, dass Pferde langsamer genesen und weniger resistent gegenüber Umweltveränderungen oder Stress sind.
3. Vermehrte allergische Reaktionen
Eine ständige Belastung durch Pestizide kann auch Allergien begünstigen. Pferde, die täglich mit kleinen Dosen von chemischen Rückständen in Kontakt kommen, können mit der Zeit Überempfindlichkeiten oder allergische Reaktionen entwickeln, die sich z.B. in Hautproblemen, Atemwegsbeschwerden oder Verdauungsstörungen äußern.
4. Erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen
Stroh ist bereits in unbehandeltem Zustand oft staubig, was die Atemwege von Pferden reizt. Wenn das Stroh zusätzlich Pestizidrückstände enthält, gelangt das Pferd auch beim Einatmen von Staubpartikeln in Kontakt mit diesen Chemikalien. Dies kann langfristig zu Atemwegserkrankungen wie Husten, chronischer Bronchitis und anderen Atemwegsproblemen führen, insbesondere bei empfindlichen oder bereits vorbelasteten Pferden.
5. Giftstoffanreicherung im Körper
Eine regelmäßige Belastung durch Pestizide kann im Körper des Pferdes zu einer sogenannten Bioakkumulation führen. Das bedeutet, dass sich die Giftstoffe im Fettgewebe und anderen Organen anreichern, wenn die Ausscheidung durch die Leber und Nieren nicht vollständig möglich ist. Mit der Zeit können sich diese Stoffe in bedenklichen Mengen ansammeln, was das Risiko für chronische Krankheiten, Leberschäden und sogar bestimmte Krebsarten erhöht.
6. Beeinträchtigung der Verdauung und Kolikrisiko
Pestizide können die Darmflora des Pferdes aus dem Gleichgewicht bringen. Eine gestörte Darmflora kann die Verdauung und Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe erschweren, was zu Mangelerscheinungen führt. Dies kann sich auch auf das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes auswirken und das Risiko für Verdauungsprobleme und Koliken erhöhen, eine der häufigsten und gefährlichsten Erkrankungen bei Pferden.
Fazit: Warum pestizidbelastetes Stroh vermeiden?
Die langfristige Belastung durch Pestizide kann beim Pferd zahlreiche gesundheitliche Probleme verursachen – von einer geschwächten Immunabwehr und allergischen Reaktionen bis hin zu chronischen Organschäden und Verdauungsproblemen. Wenn Stroh als Futter oder Einstreu verwendet wird, sollte es möglichst aus pestizidfreien, biologischen Quellen stammen.
Für die Gesundheit des Pferdes ist hochwertiges, geprüftes Raufutter oft die bessere Wahl.